Encyklika Piusa XII „Musicae sacrae disciplina" jako efekt ruchu liturgicznego oraz cecylianizmu w Europie


Abstrakt:

Die Bedeutung solch einer wichtigen Enzyklik wie der vor 50 Jahren herausgebrachten Musicae sacrae disciplina lässt sich nur als eine Folge all dessen verstehen, was um die Mitte des 19. Jahrhunderts erst in Frankreich begann, und dann nach Belgien und Deutschland, und zuletzt durch die liturgische Bewegugng auch nach Polen kam. Nicht anders ist auch die Wirkung des Heiligen Geistes in der Tätigkeit des Cäcilianismus anzusehen. Die Kirche als Institution blieb nicht gleichgültig diesen Prozessen gegenüber, denn es wurden Schulen für die Kirchenmusiker gegründet, es wurden Kongresse organisiert und vor allem brachten die Päpste entsprechende Dokumente heraus, welche die jahrelang dauernde Reform der Kirchenmusik vereinheitlichen sollten. Es wäre gewiß von Belang, die Chorbewegung (Caecilianum, Pueri Cantores), die Betreuung der Organisten und Chorleiter darzustellen. Jede Monographie jedoch kann immer wieder um etwas Neues ergänzt werden.
Man kann aber mit aller Gewißheit sagen, dass die Jahre zwischen 1830 (die Erneuerung von Solesmes) und 1955 (die Veröffentlichung der Enzyklik) eine lange Zeitspanne sind; wenn man aber die Bedeutung des Problems bedenkt, so kann man sagen, dass es eine gründliche Vorbereitung auf die vatikanische Erneuerung der Kirchenmusik war, die auf dem ökumenischen Konzil 1963 zustande gekommen ist. Es hätte diese Reform ohne so viele vorangehende Jahre , ohne die Weisheit, die Determiniertheit und die Geduld vieler Kirchenleute nicht gegeben. Daher steht fest, dass die Enzyklik von Pius XII. Musicae sacrae disciplina als „magna charta” ein wichtiger Bezugspunkt in der Geschichte der Kirchenmusik ist.
(Übersetzt von Robert Samek)